Aminosäuren - Tyrosin

Obwohl Tyrosin eine nichtessenzielle Aminosäure ist, spielt sie als Neurotransmitter eine besonders wichtige Rolle in der Anregung und Regulierung der Hirnaktivitäten.

Damit beispielsweise Phenylalanin stimmungshebend und appetitzügelnd wirken kann, muss es erst in Tyrosin umgewandelt werden. Wenn diese Umwandlung nicht stattfindet, entweder weil irgendein Enzym fehlt oder weil an anderer Stelle im Körper ein großer Bedarf an Phenylalanin besteht, dann werden unzureichende Mengen von Norepinephrin im Gehirn produziert, und das führt zu Depressionen.
Tyrosin unterstützt die gesunde Funktionsweise der Nebennieren, der Gehirnanhangs- und der Schilddrüse. Es stimuliert auch die Freisetzung des Wachstumshormons und bildet Norepinephrin, das appetithemmend wirkt.
Klinische Studien haben gezeigt, dass ein Tyrosinpräparat helfen kann, Depressionen und Angstzustände unter Kontrolle zu bekommen, die auf Medikamente nicht angesprochen hatten. Dadurch konnten die Patienten die Einnahme von Amphetaminen (zur Hebung der Stimmung oder als Appetitzügler) innerhalb von ein paar Wochen auf ein Minimum reduzieren.
Tyrosin hat auch Kokain-Abhängigen geholfen, von der Sucht loszukommen, indem es Depressionen, Erschöpfung und der außerordentlichen Reizbarkeit vorbeugt, die den Entzug begleiten.
Eine Behandlung mit Tyrosin, in Orangensaft aufgelöst, zusammen mit Vitamin C, Tyrosin-Hydroxylase (ein Enzym, durch das der Körper Tyrosin verwerten kann) sowie Vitamin B1, B2 und Niacin scheint hier sehr wirksam zu sein.
L-Tyrosin-Präparate sollten mit kohlenhydratreichen Mahlzeiten oder zur Schlafenszeit eingenommen werden, damit sie nicht der Aufnahme anderer Aminosäuren entgegenwirken. Gute natürliche Quellen sind Milchprodukte, Bananen, Avocados, Limabohnen, Mandeln, Kürbiskerne und Sesamsamen.

 

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