Suchtmittel und andere Drogen - Medikamente als Nährstoffräuber

Aspirin kann die Ausscheidung von Vitamin C verdreifachen.

Mehr denn je zuvor werden ständig irgendwelche Medikamente geschluckt. Was die meisten aber nicht wissen: viele dieser Medikamente - ob vom Arzt verschrieben oder ohne Rezept gekauft - entziehen genauso viel wie sie geben, jedenfalls unter dem Gesichtspunkt der Ernährung. Allzu oft stoppen die Medikamente entweder die Aufnahme von Nährstoffen oder stören die Fähigkeit der Zellen, sie zu verwerten.
Eine neuere Studie hat gezeigt, dass manche Wirkstoffe in den gängigen, freiverkäuflichen Mitteln gegen Erkältung, Schmerz und Allergien den Vitamin-A-Spiegel im Blut senken. Da Vitamin A die Schleimhäute von Nase, Rachen und Lunge schützt und stärkt, kann ein Defizit daran zur Folge haben, dass die Bakterien sich vermehren und dadurch die Krankheit verlängert wird, die man durch das Medikament eigentlich bekämpfen wollte.

Aspirin, Wundermedikament in jedem Haushalt und häufigster Bestandteil von Schmerzmitteln und Medikamenten gegen Schnupfen und Nebenhöhlenerkrankungen, ist ein ausgesprochener Vitamin-C-Räuber. Schon eine kleine Menge kann die Ausscheidung von Vitamin C verdreifachen. Das kann auch zu einem Mangel an Folsäure und Vitamin B führen, was wiederum Anämie und Verdauungsstörungen verursachen kann.
Corticosteroide (Cortison, Prednison), die bei der Behandlung von Arthritisschmerzen, Hautproblemen, Störungen im Blut, Erkrankungen der Augen und bei Asthma eingesetzt werden, senken wiederum den Zinkspiegel im Blut. Nach einer Studie, die in der medizinischen Fachzeitschrift Postgraduate Medical Journal veröffentlicht wurde, haben erstaunlich viele Menschen, die Barbiturate nehmen, zu niedrige Kalziumwerte.
Abführmittel und Mittel gegen überschüssige Magensäure beeinträchtigen den Kalzium- und Phosphorstoffwechsel im Körper. Darüber hinaus kann jede übermäßige Einnahme von Abführmitteln dem Körper große Mengen an Kalium sowie die Vitamine A, D, E und K entziehen.
Harntreibende Mittel, die häufig gegen Bluthochdruck verschrieben werden, und Antibiotika sind ebenfalls Kaliumräuber
Es folgt eine Liste von Medikamenten, die jedoch nicht alle in Deutschland verschrieben werden, die einen Vitamin- oder Nährstoffmangel herbeiführen können. Sie können ihr entnehmen, welche Vitamine, Mineralstoffe und andere Nährsubstanzen jeweils entzogen werden. Werfen Sie einen Blick darauf, ehe Sie beim nächsten Mal zu einem Medikament greifen.

 

Medikament Entzogene Nährstoffe
Abführmittel, Gleitmittel (auch Rizinusöl, Mineralöl) alle Nährstoffe, vor allem Vitamin A, D, E, K, Kalzium und Phosphor
Alkohol (auch alkoholhaltige Hustentropfen, Elixiere und rezeptfreie Medikamente wie Nyquil) Vitamin A, B1, B2, Biotin, Cholin, Niazin, Vitamin B15, Folsäure und Magnesium
Ammoniumchlorid (z. B. Ambenyl, Expectorant, Triaminicol, Decongestant cough syrup, P.V. Tussin syrup) Vitamin C
Antibiotika (z. B. Amoxil, Ceclor, Keflex, Augmentin, Pen, Vee K) B-Komplex, Vitamin C und K, Acidophilus
Antidepressiva, trizyklische (z. B. Elavil, Tofranil, Norpramin) Vitamin B2, Coenzym Q10
Antigerinnungsmittel (z. B. Coumadin, Dicumarol, Panwarfin) Vitamin A
Antihistaminika (z. B. Chlortrimeton, Pyribenzamin) Vitamin C
Antisäuremittel (z. B. Mylanta, Digelliquid) Kalzium, Phosphat, Kupfer, Eisen, Magnesium, Kalium, Zink, Eiweiß
Aspirin (APC-Medikamente enthalten Aspirin) Vitamin A, B-Komplex, C; Kalzium, Kalium
Beruhigungsmittel (z. B. Clorazil, Haldol,
Moban, Loxitane)
Vitamin B2, Coenzym Q10
Betablocker (z. B. Inderal, Lopressor,
Sectral)
Coenzym Q10
Chemotherapie die meisten Nährstoffe
Cholesterinsenkende Medikamente (z. B. Cholestid, Questran,                                         und Fette
Locholest)
Vitamin A, D, E, K, B12, Beta-Carotin, Folsäure, Eisen
Clofibrat (Atromid-S) Vitamin K
Colchicin (Colbenemid) Vitamin B12, A und Kalium
Corticosteroide (z. B. Cortison,                                                          
Hydrocortison)
Kalzium, Vitamin D, Kalium, Selen, Zink
Diethylstilboestrol (DES) Vitamin B6
Diuretika (harntreibende Mittel) (z. B. Diurik, Hydrodiuril, Ser-ap-es, Lasix) Vitamin-B-Komplex, Kalium, Magnesium, Zink und Coenzym Q10
Empfängnisverhütungsmittel (z. B. Brevicon, Demulen, Enovid, Lo/Ovral, Norinyl, Ovral) Folsäure, Vitamin C, B2, B6, B12 und E
Fluoride Gichtmittel (z. B. Zyloprim) Vitamin C Beta-Carotin, Vitamin B12, Natrium, Kalium
Glutehimid (Doriden) Folsäure
Isoniazid (INH, Nydrazid) Vitamin K und B12
Koffein (in allen APC-Medikamenten) Vitamin B1, Inosit und Biotin; Kalium, Zink, kann auch die Kalzium- und Eisenaufnahme hemmen, Vitamin K und Niacin
Mittel gegen Magengeschwüre (z. B. Tagamet, Pepcid, Axid, Zantac) Vitamin D, B12, Folsäure und Zink
Meprednison (Betapar) Vitamin B6, C, Zink und Kalium
Methotrexat (Mexate) Folsäure
Nitrofurantoin (z. B Furadantin, Macrodantin) Folsäure
NSAIDS (z. B. Anaprox, Dolobid, Indocin) Vitamin B1, C und Folsäure
Östrogen-Ersatztherapie (z. B. Premarin, Menest) Vitamin B6
Penicillamine (Cuprimin) Vitamin B6
Penicillin (in sämtlichen Formen) Vitamin B6, Niacin und K
Phenylbutazon (z. B. Azolid, Butazolidin) Folsäure
Phenytein (Dilantin) Vitamin B12, D, Folsäure und Kalzium
Prednison (z. B. Meticorten, Prednisolone, Orasone) Vitamin B6, D, C, Zink und Kalium
Propanthelin (Pro-Banthine) Vitamin K
Protein-Inhibitoren (z. B. Prevacid, Prilosec) Vitamin B12, Eiweiß
Pyrimethamin (Daraprim) Folsäure
Sulfonamide und topische Steroide (z. B. Aerosporin, Cortisporin, Neosporin; Polysporin) Vitamin K, B12 und Folsäure
Tabak Vitamin C, B1 und Folsäure, Kalzium
Tetracyclin (z. B. Achromycin-V, Sumycin, Tetracyn) Vitamin K, Kalzium, Magnesium und Eisen
Trifluoperazin (Stelasine) Vitamin B12
Triamteren (Dyrenium) Folsäure
Tuberkulose-Medikamente Vitamin B6, D, E, Niacin und Kalzium.

 

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