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Woran erkennt man eine Allergie?

Die Geschichte der Allergieforschung

Allergien sind heute in aller Munde, eine regelrechte Modekrankheit; dabei gibt es den Namen dieser Krankheit erst seit knapp einem Jahrhundert: Im Jahre 1906 wurde dieser Begriff von dem Wiener Kinderarzt Clemens von Pirquet erstmals verwendet.

Das Wort "Allergie" stammt aus dem Griechischen (allos = anders; ergon = Verrichtung) und drückt damit schon aus, was man unter dieser Krankheit versteht: Eine von der Norm abweichende (übersteigerte) Reaktion des Organismus auf bestimmte Substanzen in der Umwelt (= Allergene). Überempfindlichkeitsreaktionen kannte man allerdings schon seit Jahrtausenden; so ist der wohl älteste dokumentierte Fall einer allergischen Reaktion der Tod des ägyptischen Pharaos Menes, der 2640 v. Chr. an einem Wespenstich starb.

Doch solange die Funktionsweise des menschlichen Immunsystems unbekannt war, konnte man sich solche Phänomene nicht erklären.

Die Entdeckung der allergischen Reaktion geschah durch einen Zufall: Seit der Entdeckung der Schutzimpfung Ende des 18. Jahrh. kannte man in der Medizin die Methode, die krank machende Substanz in abgeschwächter Form in den Körper einzuführen und ihn so dagegen unempfindlich zu machen, zu immunisieren (z. B. die Pockenimpfung).

Zwei französische Forscher, Richet und Portier , bekamen 1901 vom Prinz von Monaco den Auftrag, auf einer Studienfahrt mit der Jacht "Princess" bestimmte giftige Quallenarten zu untersuchen und eine Schutzimpfung gegen das Quallengift zu entwickeln (zum Schutz der badenden "High Society"). Die beiden Forscher machten Versuche mit Hunden. Dabei entdeckten sie etwas Seltsames: Ein Hund, Neptune, zeigte nach der ersten Giftspritze keine besondere Reaktion. Als er aber, Wochen später, eine zweite Giftspritze bekam, kam es zu heftigen Reaktionen, der ganze Kreislauf brach zusammen, und das Tier verstarb. Die beiden Forscher hatten die stärkste allergische Reaktion überhaupt, den so genannten anaphylaktischen Schock, entdeckt. Dies stellte den Beginn der heutigen Allergieforschung dar.

 

Wie äußert sich eine Allergie?

Eine Allergie kann sich in den verschiedensten Beschwerden und an den verschiedensten Organen äußern. Viele Allergiker haben an mehreren Organen Symptome oder bekommen verschiedene Beschwerden in verschiedenen Lebensaltern. Die meisten Allergien brechen bereits in jungen Jahren aus; oft haben die ganz Kleinen auch die schlimmsten Symptome. In der 2. Lebenshälfte, wenn das Immunsystem träger reagiert, leiden viele Allergiker kaum noch unter ihrer Krankheit, obwohl die Überempfindlichkeit natürlich nach wie vor besteht.

Neurodermitis

Neurodermitis (oder "Atopisches Ekzem") kann die erste Form der Allergie sein, die Kinder bekommen: Frühestes Anzeichen, oft schon in den ersten Lebensmonaten, ist der so genannte "Milchschorf": entzündliche Rötungen, Bläschen und Krustenablagerungen, zunächst vorwiegend auf dem Kopf, später am ganzen Rumpf. Die Hautveränderungen gehen mit einem unstillbaren Juckreiz daher, oft kratzen die Kinder sich am ganzen Körper blutig. Bei älteren Kindern und Erwachsenen beschränkt sich die Krankheit auf bestimmte Körperregionen: Die Armbeugen und Kniekehlen, die Haut an Nacken, Händen, Füßen und Gesicht.

Neurodermitis ist die häufigste Hautkrankheit bei Kindern, ca. 10 % leiden darunter. Nicht immer muss diese Krankheit allergischer Natur sein. Bei vielen ist Neurodermitis nur die erste Stufe der allergischen Erkrankungen, später kommen dann Heuschnupfen oder Asthma hinzu.

Heuschnupfen

Die wohl bekannteste Form einer Allergie: Der Körper reagiert auf Baum- und/oder Graspollen. Diese Form der Allergie ist jahreszeitlich begrenzt auf die Blütezeit der entsprechenden Pflanzen. Typische Symptome sind:
  • Juckreiz in der Nase und Niesanfälle;
  • "verstopfte" Nase;
  • Fließschnupfen;
  • Juckreiz der Augen (ca. jeder 5. Heuschnupfengeplagte).
Verdacht auf Heuschnupfen besteht, wenn ein Schnupfen "aus heiterem Himmel", ohne Erkältung, auftritt, ungewöhnlich lange anhält und jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit wiederkommt.

Ca. 12 - 15 % der deutschen Bevölkerung haben nach Angaben der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst eine Pollenallergie.

Heuschnupfen wird von vielen zwar als lästig empfunden, aber oft nicht ernst genug genommen. Dabei kann diese allergische Erkrankung unbehandelt einen "Etagenwechsel" in die Lunge durchmachen, d.h. man erkrankt zusätzlich an Asthma. Nach neuesten Studien schätzt man, dass das bei jedem zweiten Heuschnupfengeplagten der Fall ist.

Häufig leiden Pollenallergiker zusätzlich unter einer Nahrungsmittelallergie; dabei handelt es sich meist um pflanzliche Nahrungsmittel, die botanisch eng verwandt sind mit den Baumpollen, gegen die man allergisch ist (z. B. Birke/Apfel). Man spricht dann von so genannten Kreuzallergien.

Meistens bleiben die allergischen Reaktionen auf Lippen und Mundschleimhaut beschränkt (Juckreiz, Schwellungen, Entzündungen), allerdings kann es, u.a. bei Nüssen, auch zu gefährlichen Verengungen der Luftröhre und damit zur Erstickungsgefahr kommen; dann ist sofort ärztliche Hilfe notwendig.

Neurodermitis (oder "Atopisches Ekzem") kann die erste Form der Allergie sein, die Kinder bekommen: Frühestes Anzeichen, oft schon in den ersten Lebensmonaten, ist der so genannte "Milchschorf" : entzündliche Rötungen, Bläschen und Krustenablagerungen, zunächst vorwiegend auf dem Kopf, später am ganzen Rumpf. Die Hautveränderungen gehen mit einem unstillbaren Juckreiz daher, oft kratzen die Kinder sich am ganzen Körper blutig. Bei älteren Kindern und Erwachsenen beschränkt sich die Krankheit auf bestimmte Körperregionen: Die Armbeugen und Kniekehlen, die Haut an Nacken, Händen, Füßen und Gesicht.

Neurodermitis ist die häufigste Hautkrankheit bei Kindern, ca. 10 % leiden darunter. Nicht immer muss diese Krankheit allergischer Natur sein. Bei vielen ist Neurodermitis nur die erste Stufe der allergischen Erkrankungen, später kommen dann Heuschnupfen oder Asthma hinzu. Die wohl bekannteste Form einer Allergie: Der Körper reagiert auf Baum- und/oder Graspollen. Diese Form der Allergie ist jahreszeitlich begrenzt auf die Blütezeit der entsprechenden Pflanzen. Typische Symptome sind:

  • Juckreiz in der Nase und Niesanfälle;
  • "verstopfte" Nase;
  • Fließschnupfen;
  • Juckreiz der Augen (ca. jeder 5. Heuschnupfengeplagte).
Verdacht auf Heuschnupfen besteht, wenn ein Schnupfen "aus heiterem Himmel", ohne Erkältung, auftritt, ungewöhnlich lange anhält und jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit wiederkommt.

Ca. 12 - 15 % der deutschen Bevölkerung haben nach Angaben der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst eine Pollenallergie.

Heuschnupfen wird von vielen zwar als lästig empfunden, aber oft nicht ernst genug genommen. Dabei kann diese allergische Erkrankung unbehandelt einen "Etagenwechsel" in die Lunge durchmachen, d.h. man erkrankt zusätzlich an Asthma. Nach neuesten Studien schätzt man, dass das bei jedem zweiten Heuschnupfengeplagten der Fall ist.

Häufig leiden Pollenallergiker zusätzlich unter einer Nahrungsmittelallergie; dabei handelt es sich meist um pflanzliche Nahrungsmittel, die botanisch eng verwandt sind mit den Baumpollen, gegen die man allergisch ist (z. B. Birke/Apfel). Man spricht dann von so genannten Kreuzallergien.

Meistens bleiben die allergischen Reaktionen auf Lippen und Mundschleimhaut beschränkt (Juckreiz, Schwellungen, Entzündungen), allerdings kann es, u.a. bei Nüssen, auch zu gefährlichen Verengungen der Luftröhre und damit zur Erstickungsgefahr kommen; dann ist sofort ärztliche Hilfe notwendig.

 

Asthma

Unter Asthma versteht man eine anfallsweise auftretende mehr oder weniger hochgradige Atemnot. Bei einem Asthmaanfall verengen sich die unteren Luftwege, man hat das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, die Atmung geht sehr schwer, mit rasselnden, pfeifenden Geräuschen, man gerät regelrecht in Panik zu ersticken, was die Beschwerden noch weiter verstärkt. Eine Krankheit, die tödlich enden kann; allein in Deutschland sind im letzten Jahr mehr als 7000 Menschen an Asthma gestorben. Hauptgrund für die hohe Sterblichkeit: Die Krankheit wurde nicht ernst genommen und falsch behandelt!

Es gibt zwei Formen von Asthma: eine allergische und eine nichtallergische Form. Dabei lassen sich diese Formen nicht exakt voneinander abgrenzen; heute nimmt man allerdings aufgrund epidemiologischer Studien an, dass die Mehrzahl der Asthmaerkrankungen allergischen Ursprungs ist. Als Faustregel für die Unterscheidung gilt: Wenn Asthma erst nach dem 30. Lebensjahr auftritt, ohne Vorboten wie z. B. andere allergische Erkrankungen und ohne beschwerdefreie Intervalle, so deutet das auf ein nichtallergisches Asthma.

Die Häufigkeit von Asthma (beide Formen) liegt in Deutschland derzeit bei ca. 10 %, so schätzt man. Die häufigsten Auslöser für allergisches Asthma sind: Hausstaub, Tierhautschuppen und -haare, Federn, Pollen und Schimmelpilzsporen.

 

Anaphylaktischer Schock

Die schwerste Form einer allergischen Reaktion, bei der der gesamte Organismus mitbetroffen ist. Ohne ärztliche Hilfe kann ein anaphylaktischer Schock tödlich enden!

Auslöser ist in den meisten Fällen ein Allergen, das direkt in die Blutbahn gelangt (Insektenstiche, Arzneimittelinjektionen, orale Aufnahme). Die häufigsten Auslöser sind Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, bestimmte Nahrungsmittel (u.a. Nüsse), Zusatzstoffe oder Insektengifte.

Eine anaphylaktische Reaktion zeigt sich in Symptomen am ganzen Körper, die sofort nach Kontakt mit dem Auslöser einsetzen. Erste Symptome sind Hautrötungen, Kribbeln im Mund, Atemprobleme; je nach Schwere der Reaktion kommt es im weiteren Verlauf zu Kreislaufstillstand, falls nicht sofort Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

 

Wie wird eine Allergie diagnostiziert?

Wer vermutet, dass seine Beschwerden von einer Allergie herrühren, kann erste Hinweise bereits durch eine Selbstbeobachtung erhalten. Für eine Allergie spricht, wenn die Beschwerden
  • immer nach Kontakt mit einer bestimmten Substanz auftreten;
  • im Urlaub oder nach Umzug nachlassen;
  • bereits in der Kindheit begonnen haben;
  • und in der Familie bereits Allergien aufgetreten sind (nach Ring).
Die Allergie-Diagnostik beim Arzt erfolgt in vier Stufen:

 

Anamnese

Unter einer Anamnese versteht man die sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte durch den Arzt. Dabei hilft die Selbstbeobachtung sehr viel weiter, am besten machen Sie sich Notizen, wenn die Beschwerden auftreten oder verschwinden. Oft kann man bei einer gründlichen Anamnese bereits den Auslöser für eine Allergie herausfinden.

Hauttests

Es gibt eine Reihe verschiedener Hauttests, die aber alle auf dem gleichen Prinzip beruhen: Allergenextrakte werden auf oder unter die Haut gebracht und bewirken bei sensibilisierten Personen eine Rötung oder Schwellung.

Eine Reaktion im Hauttest bedeutet noch nicht, dass man allergisch gegen die getestete Substanz ist, sondern nur, dass eine Sensibilisierung besteht ! Deshalb sind immer auch weiter gehende Tests (Blutuntersuchungen, Provokationstests) notwendig.

Blutuntersuchungen

Bei Blutuntersuchungen im Labor wird der Gehalt eines bestimmten Antikörpers im Blut, des Immunglobulin E, bestimmt. Es gibt zwei unterschiedliche Testverfahren :
  • - den RIST , bei dem der Gesamtgehalt an Immunglobulin E (kurz IgE) bestimmt wird. Da der IgE-Gehalt im Blut auch bei anderen Erkrankungen (Wurmbefall, bestimmte Nieren- und Lebererkrankungen) erhöht sein kann, kann dieser Test nur in Kombination mit Hauttests Aussagen über eine Allergie machen.
  • - den RAST , bei dem spezifische "IgE-Antikörper", die gegen ein bestimmtes Allergen gerichtet sind, nachgewiesen werden. Dieser Test wird meistens zur Bestätigung einer Allergie, die bereits im Hauttest nachgewiesen wurde, genutzt.

Provokationstests

Dabei wird unter ärztlicher Aufsicht der vermutete Auslöser verabreicht, um zu sehen, ob eine allergische Reaktion eintritt. Je nachdem, welches Organ betroffen ist, wird das Allergen inhaliert, geschluckt, auf die Schleimhäute aufgestrichen oder gespritzt.

Provokationstests und Hauttests sind für die Testpersonen nicht ungefährlich, denn die Schwere der ausgelösten allergischen Reaktion lässt sich nie genau vorhersagen.

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