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Allergiebehandlung durch Hyposensibilisierung

Die Hyposensibilisierung ist die wirksamste Therapie in der Allergologie. Sinngemäß übersetzt bedeutet Hyposensibilisierung "unempfindlich machen". Dabei wird dem Körper wiederholt ein Allergen in steigender Dosierung zugeführt. Die Idee der Behandlung ist es, den Körper des Allergikers allmählich an die ihn krank machende Substanz zu gewöhnen und ihn so weniger empfindlich zu machen. Jede Behandlungslösung wird vom Hersteller individuell für den Patienten hergestellt. Die Zuführung der Allergene durch den Arzt kann in Tropfenform oder als Injektion unter die Haut erfolgen. Die Injektionsabstände betragen anfangs 1 - 2 Wochen, später etwa 4 Wochen.

Wann kommt eine Hyposensibilisierung in Frage?

Eine Hyposensibilisierung kann bei Allergien der Atemwege, das sind Heuschnupfen und Asthma, angewandt werden. Außerdem werden Bienen- und Wespengiftallergien auf diese Weise behandelt. Möglicherweise können auch Patienten mit Neurodermitis in Zukunft hyposensibilisiert werden. Die Wissenschaftler arbeiten daran.

Was spricht für eine Hyposensibilisierung?

Einen Heuschnupfen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. In rund 30 % der nicht sorgfältig behandelten Fälle vollzieht sich ein "Etagenwechsel". Das heißt, der Heuschnupfen weitet sich auf die unteren Atemwege aus. Es kann zu einem Asthma Bronchiale kommen.

Ist eine Hyposensibilisierung gefährlich?

Bei der Behandlung besteht immer ein gewisses Risiko. Da der Patient diejenigen Stoffe verabreicht bekommt, die ihn normalerweise krank machen, kann es zu örtlichen Reaktionen der Haut kommen. In selten Fällen treten auch schwere Nebenwirkungen bis hin zum anaphylaktischen Schock auf. Die Behandlung sollte daher immer nur von einem Arzt durchgeführt werden, der jederzeit in der Lage ist, die Symptome zu behandeln. Treten Probleme auf, müssen die Dosierung und der Zeitraum der Injektionsfolge individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Wichtig ist, dass der Patient sich nach der Spritze noch mindestens 30 Minuten in der Praxis des Arztes aufhält. Innerhalb dieser Zeit kann eine allergische Sofortreaktion auftreten. Hat der Patient später deutliche Reaktionen, sollte er den Arzt beim nächsten Besuch informieren, damit die Dosis nicht gesteigert wird.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

An der Einstichstelle der Spritze kann es nach einiger Zeit zu einer kleinen Gewebeverhärtung kommen. Diese baut sich in manchen Fällen erst nach mehreren Jahren ab. In seltenen Fällen können Müdigkeit, Nervosität und Kopfschmerz auftreten.

Wie lange dauert die Behandlung?

Die Dauer der Hyposensibilisierung hängt von vielen Faktoren ab: Stärke der Allergie, Dauer der Beschwerden, Alter des Patienten, Art des Allergens. In der Regel sollte eine solche Behandlung spätestens nach 3 Jahren beendet sein.

Wie erfolgreich ist eine Hyposensibilisierung?

Am erfolgreichsten ist eine Hyposensibilisierung bei Kindern und Jugendlichen und bei neu aufgetretenen Allergien in den ersten Jahren. Die besten Ergebnisse zeigen sich bei Bienen- und Wespengiftallergien: Die Erfolgsrate beträgt 90 %. Die Behandlungserfolge bei Pollenallergien liegen bei 80 %, für Milben- und Schimmelpilzallergene liegen sie etwas niedriger.

Mit welchen Allergenen kann man eine Hyposensibilisierung durchführen?

Die wichtigsten Allergene sind Pollen, Milben, bestimmte Schimmelpilze und gelegentlich Berufsallergene, wie zum Beispiel Mehle. Auch mit Tierhaaren und Insektengiften lässt sich eine Hyposensibilisierung durchführen. Diese Behandlung ist jedoch besonders gefährlich, weil diese Allergene sehr stark wirksam sind und dementsprechend häufig Nebenreaktionen auftreten.

 

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