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Milben

Der zweithäufigste Allergieauslöser ist die Hausstaubmilbe (ca 25 % aller Allergien). Dabei ist nicht die Milbe selbst der Übeltäter, sondern der von ihr produzierte Kot, der allergisierende Stoffe enthält. Im Kot ist das wichtigste Allergen des Hausstaubes, der aber natürlich auch noch viele andere allergisierende Substanzen (Schimmelpilzsporen, Tierhaare und -schuppen, Speisereste, Bakterien, Überreste und Ausscheidungen anderer Insekten) enthält. In einem Gramm Hausstaub leben bis zu 10.000 Milben.

Milben sind winzige Spinnentiere (ca. 0,1 - 0,5mm), die sich von Hautschuppen, Haaren und Federn von Haustieren ernähren. Der Mensch verliert am Tag ca. 1,5 g Hautschuppen, genug, um 1,5 Millionen dieser winzigen Tierchen satt zu kriegen. Die meisten Milben stecken auch da, wo wir die meisten Schuppen verlieren: in Betten, Kissen und Decken; und natürlich in den Schlafstätten der Haustiere und in Teppichböden; es gibt so gut wie keine Wohnung, wo diese Tierchen nicht zu finden sind.

Da Milben nicht trinken können, sind sie auf eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen, in unseren Breiten und in unseren gut isolierten, schlecht gelüfteten Wohnungen kein Problem (am wohlsten fühlen sich die Tierchen bei 20 Grad und ca. 80 % Luftfeuchtigkeit).

Typische Symptome für eine Allergie gegen Hausstaubmilben sind:

  • Dauerschnupfen
  • Augentränen und Niesreiz
  • Asthma
Dabei scheint die Stärke der Symptome von der Menge an Milben und ihren Ausscheidungen abzuhängen. Deshalb ist die beste Prävention die "Ausrottung" der Tierchen, was nicht sehr einfach ist, da die Hausstaubmilben enorm anpassungsfähig sind und sich so fest in Teppichboden und Polstermöbel krallen, dass ihnen mit dem einfachen Staubsauger nicht beizukommen ist.

Wichtig ist es vor allem, den Schlafbereich so milbenfrei wie möglich zu bekommen:

  • Teppichboden zumindest aus dem Schlafbereich verbannen;
  • Schlafbereich nur gering oder gar nicht heizen;
  • Schlafbereich nicht für andere Aktivitäten benutzen;
  • keine Tiere in den Schlafbereich lassen;
  • Bettwäsche regelmäßig möglichst heiß waschen (95 Grad);
  • mit genügender Lüftung die Luftfeuchtigkeit in der ganzen Wohnung reduzieren (unter 50 %);
  • Staubfänger (offene Bücherregale, dicke Vorhänge usw.) im Schlafzimmer und in der gesamten Wohnung vermeiden;
  • keine Klimaanlagen oder Luftbefeuchter einsetzen;
  • Staubsaugen einer nichtallergischen Person überlassen;
  • bei Kindern auch an den geliebten Teddy denken; in Kuscheltieren fühlen sich Milben besonders wohl; deshalb der Tipp: Das Lieblingsschmusetier gleich zweimal anschaffen, eines der beiden immer für eine Woche im Tiefkühlfach lagern.
Inzwischen gibt es auch eine ganze Industrie um das Thema "Hausstaubmilbe":
  • Farbnachweistest für Milbenkotbelastung (in der Apotheke erhältlich); je stärker die Wohnung mit dem Kot belastet ist, desto stärker wird die Farbreaktion.
  • Spezielle milbendichte Matratzen- und Bettbezüge; Vorsicht: Bei den angebotenen Produkten gibt es erhebliche Preis- und Qualitätsunterschiede. Die Anschaffung der Schutzbezüge wird in Einzelfällen von den Krankenkassen übernommen; (weitere Informationen bei Ökotest, siehe Adressen ).
  • Milbentötender Schaum oder Feuchtpulver (Wirkstoff: Benzylbenzoat); die Herstellerfirma versichert, dass auch bei regelmäßigem Gebrauch keine Nebenwirkungen für den Menschen auftreten; noch gibt es allerdings keine langjährigen Erfahrungen; vor allem sinnvoll, um Teppiche und Teppichböden damit zu behandeln; weniger sinnvoll für Matratzen.
  • Spezielle Staubsauger mit Mikrofiltersystemen oder Wasserfilter (für weitere Informationen an Stiftung Warentest oder an den Deutschen Allergie- und Asthma-Bund wenden, siehe Adressen ).

    Statt eines teuren Spezialstaubsaugers kann man unter Umständen auch sein altes Modell umrüsten: Einen Kunststoffschlauch luftdicht über das Staubsaugergehäuse kleben und das Ende des Schlauches während des Saugens aus dem Fenster hängen. Beratung, welche Produkte im Einzelfall sinnvoll sind, findet man bei Allergieverbänden.

 

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